Tag der menschenwürdigen Arbeit CityKirche Aachen

Doris, 54 Jahre, KAB

Datum:
Mi. 20. Nov. 2019
Von:
Andris Gulbins

Feld 1: Was war Ihre erste Erfahrung mit der Digitalisierung in Büro, Werkstatt oder Produktion?

Bedeutet berufliche Digitalisierung etwas anderes für Sie als Computer und Kommunikation - Nein.

Mein erster Rechner habe ich in 1988 gekauft, ich weiß nicht genau wo oder mit wem?
Ich habe eine Weiterbildung oder lieber eine Maßnahme vom Arbeitsamt gefolgt.

Feld 2: Wie sind Sie damit umgegangen, wie haben Sie darauf reagiert?

Ich fand es vereinfachend. Ich bin ein mathematischer Mensch, ich mag Tabellen und Listen. Einen Text zu verarbeiten, korrigieren und abspeichern war viel leichter mit einem Rechner als vorher mit der elektrischen Schreibmaschine.

Ich brauchte es später fürs Studium. Ich habe Hausarbeiten gemacht. Für das Latinum habe ich Vokabelprogramme benutzt. Später kam Internet, dann habe ich angefangen zu surfen und Spiele zu spielen. Ich mag Logikspiele oder Solitär. Das Rechnerische tue ich zum Entspannen. Es wäre eine große Umgewöhnung, wenn das Internet kaputt wäre.

Ich habe durch Computerkurse gelernt. Die Kommilitonen haben geholfen, wenn die mehr wussten.

Das Arbeitsamt hat immer wieder viel für mich getan, zwischen meinen verschiedenen Arbeitsverträgen. Eine Ausbildung zum Web Publisher zum Beispiel. Es hieße, man hätte bessere Chancen mit mehr Computerkenntnissen.

Als die Maus kam hatte ich Angst, ich hatte Berührungsängste. Ich habe mir vieles selbst beigebracht. Am Ende sind die Programme doch ziemlich ähnlich in der Bedienung.

(Wikipedia: Seit der 1996 von Microsoft vorgestellten Intellimouse und der Unterstützung innerhalb der Microsoft-Software kommen derartige Mäuse auf einen höheren Marktanteil.)

Feld 3: Wo sehen sie positive Aspekte der Digitalisierung für Ihren Arbeitsplatz bzw. Ihren Betrieb?

Ob ich lieber mündlich oder schriftlich kommuniziere? Es hängt vom Empfänger ab. Oft kommuniziere ich lieber schriftlich, dann hat man mehr Zeit, gut zu formulieren.

Wo ich eine Zeitersparnis durch die Digitalisierung sehe? Die Sprachkorrektur in Textverarbeitungsprogrammen spart Zeit, Excel bei Berechnungen oder Tabellen.

Wo die Digitalisierung ein Vorteil für die Umwelt ist? Gut ist das Paperless office, aber ich denke mehr an den vielen Elektronikschrott.

Feld 4: Was sind mögliche negative Aspekte - welche sind für Sie bereits eingetreten?

Eigentlich trage ich auch lieber meine Termine in einen Papierkalender ein. Das ist greifbarer, präsenter. Und ich schreibe lieber Papiereinkauflisten, als die im Smartphone einzutragen. Die alten Telefone /Handys mit Tasten fand ich leichter als heute mit den Touchbuttons. Das haptische Gefühl ist einfach anders

Aber die neue Überflutung durch Apps machen es nicht übersichtlicher. Da komme ich auch nicht mit.

Ich habe mein GPS-Tracker nicht ausgeschaltet. Ich kriege oft ungefragt personifizierte Werbung und Bewertungsanfragen. Wenn ich meinen Arbeitsplatz verlasse kriege ich ungefragt Informationen über Staumeldungen.

Nervig finde ich WhatsApp-Gruppen-Diskussionen.

Im Urlaub vermisse ich es oft gar nicht. Das lange Sitzen und viele Mails die reinpurzeln. Ich würde nie ein Laptop im Urlaub mitnehmen! Und ich lese lieber Papierbücher, ich habe keinen E-Reader.