Tag der menschenwürdigen Arbeit CityKirche Aachen

Bruno Schauer, 51 Jahre, KAB

Datum:
Mi. 20. Nov. 2019
Von:
Andris Gulbins

Feld 1: Was war Ihre erste Erfahrung mit der Digitalisierung in Büro, Werkstatt oder Produktion?

Bedeutet berufliche Digitalisierung etwas anderes für Sie als Computer und Kommunikation - Nein, ich mache damit Büroarbeit als Selbstständigen.

Der erste Kontakt mit Computern, der war lange her, vor 20 Jahren? (Kommentar: Eigentlich schon 30 Jahre) Es war ein Schneider-PC! Das war das deutsche Gegenstück, das gleichzeitig mit dem Commodore da war. Ich hatte auch einen Nadeldrucker.

(Wikipedia: Der Schneider Euro PC war ein MS-DOS-basierter Heimcomputer der Schneider Computer Division und wurde ab 1988 vermarktet. 2002 stellte Schneider einen Insolvenzantrag, und im Oktober 2002 wurden die Produktionsanlagen in Türkheim, Warenbestände und die Schneider-Markenrechte an den chinesischen Elektronikkonzern TCL verkauft. 2004 bildete dann TCL mit dem französischen Thomson-Konzern das später komplett übernommene Joint Venture TCL Thomson Electronics (TTE), einen der größten Hersteller von Fernsehgeräten weltweit. Als Ende Januar 2005 die Produktion eingestellt wurde, arbeiteten noch 120 Mitarbeiter im Werk Türkheim.)

Feld 2: Wie sind Sie damit umgegangen, wie haben Sie darauf reagiert?

Ich habe die Meisterschule besucht und mit dem Rechner habe ich Inhaltsverzeichnisse bei meinen Arbeiten gemacht. Ich habe das Speichern genutzt. Ich habe ein eigenes Archiv aufgebaut - wie eine Bibliothek.

Damals habe ich es alleine gemeistert. Heutzutage habe ich jemand für die Anlage (Kommentar: lies Computer-Netzwerk).

Feld 3: Wo sehen sie positive Aspekte der Digitalisierung für Ihren Arbeitsplatz bzw. Ihren Betrieb?

Ich will und kann Programme nutzen, vom Rundherum will ich nichts wissen. Letztens musste ein Kollege mir sogar bei dem Navi helfen. Das online-Banking brauchte ich, darum habe ich mich da reingekniet.
Internetnutzung: Ich spiele gar keine Spiele. Ich recherchiere gerne. Ich habe heute ein Tablet für die Flexibilität und das Festhalten der Kundenvereinbarungen.

Kommunikation? Ich habe zwei Telefonanlagen. Mein beruflicher AB geht um 16 Uhr an. Meine Handynummer geht nicht an den Kunden raus. Sonst wird man nur abhängig und gestresst.

Meine Rechnungen und Offerten gehen digital zu den Kunden. Ich wollte eigentlich keine Lastschrift benutzen aber jetzt zahlen die Kunden manchmal schneller als ich die Rechnung verschicken kann.

Feld 4: Was sind mögliche negative Aspekte - welche sind für Sie bereits eingetreten?

Die Nachteile für die Umwelt sind die Rohstoff-Ausbeutung und -Ausnutzung. Ich komme auf keine Vorteile. Die Banken zwingen Unternehmen online zu gehen mit dem Resultat, dass die Banken Filialen schließen.

Feld 6: Ihre Kommentare zur Digitalisierung

Gibt es einen Unterschied für die Digitalisierung im privaten und beruflichen Umfeld?

Im beruflichen gibt es Vorteile. Im privaten gehen die sozialen Verhältnisse kaputt, das soziale Miteinander.

Der Gruppenaustausch ist weniger, weniger Menschen treten einem Verein bei. Es wird weniger mit einander geredet, weniger Bierchen gemeinsam getrunken.

Bis eben wurden Fotos von einer schönen Fahrt gemacht und online geteilt. Heutzutage dürfen die nicht online gesetzt werde wegen Datenschutz.